Am vergangenen Samstag, 9. April 2016 fand wiederum in Uster ein technischer Workshop statt. Dieser beinhaltete die Ziele für den Ausbau des Notfunknetzes im Kanton Zürich und Schaffhausen. Mittels dieses Workshops wurde ermittelt mit welchen Betriebsarten, man in Zukunft arbeiten möchte. Die Ziele für 2016 werden in einer Kurzfassung nachstehend aufgelistet:
- Ausbau HAMNET: An oberster Stelle, steht nach wie vor, der Ausbau, der eigenen HAMNET Standorte, sowie die autonomisierung bestehender Infrastruktur in den beiden Kantonen. Evaluierung neuer Standorte, sowie Anpassung des portablen HAMNET Kits. Digitale voice Kommunikation mittels F-VOIP.
- Ausbau analoger Umsetzer, sprich deren autonomisierung.
- Standortevaluierung für einen neuen APRS Digi, der das Problemgebiet Tösstal/Wald abdecken soll. Die restlichen Gebiete der beiden Kantone weisen eine Flächendeckende APRS abdeckung auf.
In Puncto Digital
Es wurde eine grosse Diskussion über die digitalen Betriebsarten C4FM und DMR gestartet. Was wir offiziell und einstimmig Mitteilen können: Notfunk Zürich wird sich zur Zeit nicht mit dem Ausbau digitaler Kommunikationsarten wie DMR oder C4FM auseinandersetzen.
Zur Zeit schiessen DMR und C4FM Repeater wie Pilze aus dem Boden, doch von autonomen Installationen ist bisher nichts bekannt. Leider ist die Betriebsart DMR noch immer nicht Amteurfunkfreundlich, sprich ein dualbandfähiges Gerät ist noch immer nicht auf dem Markt was bei C4FM doch den deutlichen Unterschied macht. Analoge Betriebsarten sind längst nicht veraltet und ganz klar das Mass aller Notfunkaktivitäten sei es über KW oder UKW. 99.99% aller Amateurfunker können ein analoges FM oder SSB Signal empfangen, verarbeiten und allenfalls auch weiterleiten. Bei den digitalen Betriebsarten liegen wir nicht mal bei 1%. Somit ist es auch gewährleistet das Amateurfunker welche keiner Notfunkgruppe angehören im Ernstall ohne Spezialequipment QRV sein können und Meldungen empfangen und absetzen können.
Die angepriesene Stabilität des DMR Netzes ist leider nicht den Tatsachen entsprechend. Bei diversen QSO’s die nicht lokal über den Repeater gefahren wurden, konnte man zahlreiche Aussetzer, teilweise auch Verlust ganzer Durchgänge beobachten. Die Stabilität hängt hier von der Bandbreite des angeschlossenen Providers ab, wie beim Dienst „Echolink“. Das nun ein DMR Standort als Notfunktauglich eingestuft werden kann, bedarf es einer autonomen Stromversorgung, anbindung an autonome HAMNET Gateways, sowie die Deaktivierung der Wordwide- und Europagruppen welche eine enorme Last auf dem Umsetzer generiert. Somit ist der Aufwand für eine Verwendung für den Notfunk viel zu gross zumal schon ein komplett Flächendeckendes analoges Netz zur Verfügung steht bei welchem es kein Spezialgerät benötigt.
Aktuell setzen wir was Digitale Kommunikation anbelagt, auf VOHN – Voice Over Ham Net (VOIP), auch die Zuger, Schwyzer, Urner und Aargauer Notfunkgruppe haben dieses Verfahren getestet und setzen dies seit längerer Zeit erfolgreich ein.